Systemwechsel von Nikon zu Fujifilm

4. April 2023 - 1 Kommentar

Letzte Aktualisierung: 7. Dezember 2023

Meine Entwicklungsgeschichte

Meine Reise begann mit Oly über Nikon hin zu Fujifilm. Mit der Digitalfotografie habe ich Ende 2001 mit der Olympus E-20p begonnen. Die E-20 war der Nachfolger der E-10.

Sie hatte einen 5-Megapixel-Sensor. Eine Brennweite von 9 bis 36 mm f2.0 – f2,4 was auf 35 mm Vollformat umgerechnet 35 bis 140 mm entspricht. Sie zählte damals zu den Kompaktkameras, vom Aussehen her ähnelte sie aber schon einer Spiegelreflexkamera, allerdings mit fest verbauten Objektiv. Als Zubehör gab es noch einen Tele und ein Weitwinkelkonverter zum Vorschrauben. Der verbaute Sensor war mit 2/3 Zoll noch kleiner als die schon sehr kleinen 1 Zoll Sensoren, mit einer ISO Empfindlichkeit von 80 ISO bis 320 ISO. Trotz der relativ minimalistischen Ausstattung wog die Kamera über 1100g.

Die Bildqualität der Kamera bewegte sich damals in etwa auf dem Niveau der heutigen Handys. Hochwertige aktuelle Premium Handys sind vermutlich in allen Belangen weit überlegen.So begann meine Reise in die digitale Fotografie. Mit der Olympus habe ich denn einige Jahre fotografiert, bis digitale Spiegelreflexkameras preislich auch für Hobbyfotografen interessant wurden. Meine erste digitale Spiegelreflexkamera war die Nikon D200, die ich als Kit mit dem 18 bis 70 mm Objektiv kaufte. In der Kamera werkelte ein 10 Megapixel DX Sensor, der in etwa dem APS-C Format ähnelt. Das Rauschverhalten war deutlich besser als bei meiner Olympus Kamera, allerdings war auch zu der Zeit bei etwa ISO 400 mit einem sichtbaren Rauschen zu rechnen. Ein deutlich besseres Rauschverhalten zeigten die Vollformatsensoren, die aber zu der Zeit für mich nicht erschwinglich waren.

Interessant wurde es dann, auch für Hobbyfotografen, mit der Vorstellung der Nikon D700. Da ich für meine Kamera aber einige DX Objektive hatte, fotografierte ich vorerst mit der D200 weiter. Ich schielte hin und wieder zur D300, liebäugelte aber ständig mit dem Vollformat.

Dann wurde die D800 vorgestellt, mit sagenhaften 36 Megapixel und vollem Kleinbildformat. Die erste Serie der Kameras hatte einen Bug, was den Autofokus bei extremen Weitwinkelaufnahmen betraf. Dieses Fehlverhalten wurde natürlich im Internet breit getreten und obwohl Nikon es behob, haftete dem Body natürlich das schlechte Image an. Es kam der Tag, an dem die D800 förmlich verscherbelt worden, ich schlug dann zu als der Body für über 1000 € unter der UVP verkauft wurde.

Der Sprung von der D200 zu D800 war gigantisch, entsprechende Objektive natürlich vorausgesetzt. Was leider bedeutete, dass ich noch mal ein kleines Vermögen investieren musste, um die entsprechenden Vollformatlinsen zu kaufen.

Das Gewicht

Jetzt wuchs auch das Ausmaß und Gewicht meiner Fototasche an. Ein stabileres Stativ musste her, mit stabilem Kugelkopf, größere Speicherkarten, leistungsfähiger Rechner, größere Festplatten…usw. Aber es war jedes Mal beeindruckend, das detailreiche und scharfe 36 Megapixel Foto zu betrachten und dafür nimmt man halt ein paar Unannehmlichkeiten in Kauf. Zudem gab es einen förmlichen Hype auf das Vollformat und immerhin wurde dafür mein Konto leichter.

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Mit der D800 habe ich ungefähr zehn Jahre fotografiert. In der Zeit war ich rundum zufrieden mit dem System und ganz unbemerkt, oder vielmehr gesagt von mir zu wenig beachtet, entwickelten sich spiegellose Systeme. Nun ist es aber so, wenn man eine schwere und große Vollformatkamera besitzt, wird die auf Reisen oder beim Stadtbummel eher lästig und man liebäugelt mit kleineren Systemen. Und da habe ich in der Zeit immer wieder zu kleinen und leichten, spiegellosen Systemen geschielt. Nikon hat das ja leider sehr lange komplett ignoriert.
Ich schaffte mir dann zwischendurch eine Sony a6500 mit dem Pancake Kit Objektiv an. Des Weiteren noch zwei günstige Festbrennweiten. Enttäuschenderweise fand ich die Bedienung der Sony Kamera grauenhaft. Zudem finde ich, dass die günstigen Objektive er nur mittelmäßig abbilden. Die teuren G-Master Objektive sind bei Sony, soweit ich weiß, alle für Vollformat gerechnet und damit wieder groß und schwer.

Bei vielen Gelegenheiten, griff ich immer häufiger zur kleinen Sony, aber irgendwie passt es nicht. Sowohl vom Handling und der Bedienung, als auch die Farben der Sony haben mich wenig begeistert. Zudem wollte ich keine zwei Systeme mit doppelten Zubehör und Objektivpark. Nebenbei fand ich die Preispolitik von Sony und Nikon nicht mehr angemessen.

Nun werden sich einige sicherlich fragen, ob ich mit der Bildqualität des Nikon Systems unzufrieden war und deshalb wechsle. Das kann ich mit einem ganz klaren Nein beantworten. Ich glaube nicht, dass es bei heutigen aktuellen Kameras noch wesentliche Unterschiede in der Bildqualität gibt. Oder ob eine Kamera A bei ISO 12000 einen Tick mehr rauscht als Kamera B interessiert mich heute überhaupt nicht mehr. Das sind Sachen, die im realen Fotoalltag unerheblich sind.

Der Wechsel

Nun reifte also der Entschluss, auf ein spiegelloses System zu wechseln. Auf der einen Seite hätte ich noch mal eine D850 kaufen können, davon ausgehend, dass es die letzte Nikon DSLR Kamera bleibt. Oder auf der anderen Seite, stand die Überlegung sich komplett von allem zu trennen und in ein neues spiegelloses System zu investieren und sich damit deutlich Gewicht und Größe zu reduzieren.

Nun ist es so, das alleine der Wechsel auf einen spiegellosen Vollformatbody, bei lichtstarken Objektiven, kaum bis gar nichts an Gewicht oder Größe reduziert.

fujifilm_x-t30

Also, die Rolle rückwärts zum APS-C Format?

Für mich kann ich das mit einem klaren Ja beantworten. Ich begann mich dann um zu sehen, vorerst natürlich bei Nikon.
Nikon bietet APS-C (DX) Kameras an, aber nur genau drei Objektive, die für spiegellose DX Kameras gerechnet sind. Nicht viel anders sieht das bei der Konkurrenz aus. Die drei großen Hersteller setzen also hauptsächlich auf Vollformatkameras.
Olympus setzt auf MFT Sensoren, die mittlerweile erstaunliches leisten. Zudem hat Olympus mittlerweile sehr gute Objektive im Portfolio. Leider gab es aber auch hier immer wieder Gerüchte, dass Olympus sich eventuell aus dem Kameramarkt verabschiedet. Soweit ich weiß, ist aus Olympus mittlerweile OM-System geworden. Nach Einbrechen des Kameramarktes, ist von Olympus in den letzten Jahren auch wenig Neues gekommen. Ich glaube, jetzt wurde eine OM-D neu vorgestellt. Es bleibt also nach wie vor ungewiss, wie nachhaltig Olympus für die Zukunft aufgestellt ist. Zudem das MFT Format in den letzten Jahren immer wieder für tot erklärt wurde. Viele hält auch das 4:3 Format gegenüber dem 3:2 Format eines APS-C Sensors ab.

Dann befasste ich mich mit Fujifilm Kameras, die meiner Meinung nach das kompletteste APS-C Sortiment abbilden, was sie konsequent entwickelt haben. Was ganz einfach dem Umstand geschuldet ist, dass Fuji kein Vollformat baut. Es gibt neben der APS-C Sparte nur eine Mittelformat Sparte.

Viele Nachteile der spiegellosen Systeme in der Vergangenheit sind heute weitestgehend Geschichte. Unter anderem der Stromverbrauch und ein träger elektronischer Sucher, oder langsamer Kontrast Autofokus. Der Stromverbrauch ist zwar immer noch höher als bei DSLR Kameras, das hat sich aber mit aktuellen Kameras deutlich gebessert. Wenn man das Display komplett abschaltet und nur mit dem elektronischen Sucher fotografiert, komme ich teilweise sogar mit einem Akku über den Tag. Ein elektronischer Sucher ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, die sind aber aktuell sehr gut. Der elektronische Sucher hat mitunter den riesigen Vorteil, dass man praktisch das fertige Bild vor dem Auslösen sieht. Auch beim Autofokus hat sich einiges getan, es werden heute meist schnelle Phasen AFs eingesetzt, mit denen je nach Objektiv genauso schnell wie mit DSLR Kameras fokussiert werden kann. Da die AF Phasensensoren auf dem Bildsensor sitzen, ist ein Back oder Frontfokus praktisch ausgeschlossen.
Zu meinen DSLR Nikon Zeiten, habe ich fast alle lichtstarken Objektive zum Justieren einschicken müssen.

Fujifilm X-T30ll zum Reisen oder Bikepacking

fujifilm_x-t30_leofoto_stativ

Die kleine X-T30 ist es geworden, weil eine X-E4 oder die X100V nicht lieferbar waren und gebraucht aktuell über dem Neupreis verkauft werden. Im Nachhinein bin ich froh, da sie unterm Strich das bessere Preisleistungsverhältnis bietet.
Mit dem Pancake 27mm 2.8 wr unschlagbar, klein und leicht. So klein, dass ich mir noch einen Griff mit Arca Swiss Platte dazu kaufte. Der Griff verbessert das Handling deutlich. Für den Notfall, wenn es mal nicht anders geht, hat sie einen eingebauten Blitz. Leider fehlt ein IBIS, na ja man kann nicht alles haben. Sie erfüllt aber den wesentlichen Teil, sie ist klein, leicht und handlich und sie macht mit dieser kleinen unscheinbaren Linse, beeindruckende Bilder.

Die Kleine ist mit dem Pancake Objektiv tatsächlich eine immer dabei Kamera, sozusagen für die Hosentasche. Auf meinem Gravel oder Cyclecross, passt sie sehr gut in die kleine Lenkertasche. Dann denke ich manchmal, dass der fehlende Ibis vielleicht doch nicht so schlecht ist wegen der Erschütterungen.
Unterwegs nehme ich meist gar keinen Kameragurt mit, da finde ich die kleine Handschlaufe einfach perfekt.

Als Hauptkamera ist es die Fujifilm X-H2S geworden. Sie besitzt einen X-Trans 26 Megapixel Sensor der fünften Generation. Die Kamera gibt es als X-H2 und als X-H2S. Der Unterschied ist, dass die x H2 einen 40-Megapixel-Sensor besitzt und die X-H2S einen 26 Megapixel Stack Sensor. Der Vorteil eines gestakten Sensors ist, dass mehrere Datenpipelines parallel ausgelesen werden können. Damit ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit innerhalb der Kamera wesentlich schneller als bei herkömmlichen Sensoren.

fujifilm_x-h2sfujifilm_x-h2s

Die Fujifilm H-Serie hebt sich mit dem PSAM Wahlrad etwas vom Retro Style der anderen Fuji Kameras ab, was ich aber sowieso bei meinen vorigen Kameras so gewohnt war. So ganz nebenbei habe ich den Blendenring am Objektiv schnell wieder schätzen gelernt.
Jetzt muss ich mich noch an die neue Bedienung gewöhnen und meine Einstellungen finden. Und ich freue mich aufs Testen der Fujifilm Simulation.

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1 Kommentar

  • Bei mir ist die Rolle rückwärts evtl von Fuji zurück zu Nikon. Meine Reise begann 92 mit einer Nikon F610. Zuletzt hatte ich bis 2018 eine D750. Dann einen Exkurs mit einer Sony 6300 was aber Quatsch war. Seit 2018 nun Fuji mit X100, X100F, X-T3 und das komplette Objektiv Line up.
    Warum ich über einen Wechsel nachdenke?
    Fuji kommt einfach nicht mit der Entwicklung mit: Autofokus, Detailschärfe trotz 26MP. Irgendwie nie: Xpro3 hab ich wieder verkauft und der AF der X-T5 ist auch nicht state of the art für was ichs brauche. Irgendwie ist das für mich eine consumer Marke 🤷🏻‍♂️🙈

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